Pädagogische Konzept

Der Träger „Die Kindergruppe Freunde e.V.“

Die Kindergruppe Freunde e.V. ist eine Elterninitiative und wurde im Jahr 1994 ins Leben gerufen. Seit dem Frühjahr 2015 betreibt diese Elterninitiative als Träger an einem neuen Standort in Linden-Mitte eine kleine Kindertagesstätte.
Seit April 2017 wird die Einrichtung von Tatjana Bothe geleitet.

Im Erdgeschoss des Hauses in der Egestorffstr. 15 in 30449 Hannover wurde nach kleinen baulichen Anpassungen aus einem ehemaligen Ladengeschäft das Haus für die Kindergruppe Freunde. Die Kindergruppe legt sehr viel Wert auf Solidarität, Offenheit und Austausch. Bei unseren regelmäßig stattfindenden Elterntreffen spricht der Vorstand über organisatorische Abläufe und es ist Raum für Austausch zwischen den Eltern. Das Team ist hierbei nicht anwesend, jedoch tauschen sich im Vorfeld Einrichtungsleitung und Vorstand über gegenseitige Anliegen aus. Im Jahr finden ca. 4 pädagogische Elternabende statt, die vom Team inhaltlich vorbereitet und durchgeführt werden.

Kulturelle Vielfalt

Als “kleine Kindertagesstätte” bietet die Kindergruppe Freunde 10 Ganztagsplätze für Kinder unterschiedlicher Nationalitäten, sozialer und ethnischer Herkunft im Alter von 1 Jahr bis 6 Jahren an.
Es wird bei der Aufnahme auf eine gute Altersmischung sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen geachtet. Die Aufnahme der Kinder erfolgt nach den allgemeinen Kriterien der LH Hannover.
Die Auswahl zur Aufnahme eines neuen Kindes bzw. einer neuen Familie wird von dem Vorstand und dem pädagogischen Personal gemeinsam getroffen. Geschwisterkinder werden vorrangig aufgenommen.

Das Personal

Zehn Kinder werden altersübergreifend von zwei staatl. anerk. Erzieher*Innen (1 Leitung) und einem Sozialassistenten hauptamtlich betreut. Außerdem wird das Team zeitweise von einer FSJ- Kraft unterstützt und uns stehen regelmäßig Praktikanten*Innen aus dem Netzwerk in unserer Einrichtung zur Seite. So gibt es z.B. mit dem Birkenhof Bildungszentrum eine Kooperation. Hier können Auszubildende zum Erzieher*In und zum Sozialassistenten*In, den Praxisteil der Ausbildung als PraktikantInnen leisten.

Eine Reinigungskraft ist täglich für die Sauberkeit in den Räumlichkeiten zuständig. Unsere Köchin bekocht uns täglich frisch, vegetarisch und regional. Hierbei wird auf eine ausgewogene Ernährung geachtet, die auch individuelle Besonderheiten zulässt.

Für die Entwicklung eines Menschen sind Bindungen im frühen Kindesalter eine zentrale Voraussetzung.
Daher spielt die Qualität der ersten Bindungen eine entscheidende Rolle. Wichtig ist eine Kontinuität der Bezugspersonen. Die pädagogischen Fachkräfte sehen ihre Hauptaufgabe darin, vertrauensvolle, verlässliche und einfühlsame Beziehungen zu den Kindern aufzubauen und zu pflegen.

Alle pädagogischen Fachkräfte sind sich ihrer Rolle als Vorbild stets bewusst. Wir unterstützen und fördern die Kinder in deren individuellen Entwicklungen. Die Planung und Organisation der pädagogischen Arbeit wird im Team besprochen und reflektiert. Es finden regelmäßig Teamsitzungen statt. Als Fachkräfte bringen wir eine hohe Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung mit. Es findet eine stete Weiterentwicklung der Konzeption statt.

Lage der Einrichtung

Die Kindergruppe Freunde liegt in Linden-Mitte nur 2 Gehminuten vom Lindener Marktplatz entfernt. In unmittelbarer Nähe (etwa 250m Umkreis) befinden sich 3 Spielplätze, sowie der Zugang zum Von-Alten-Garten, die das nötige Außengelände ersetzen. Auch der Lindener Berg ist fußläufig erreichbar. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Kinder-und Jugendbücherei Linden, viele Kindergärten und -läden, Zinnober Kindermuseum und der botanische Schulgarten.

Die Räumlichkeiten

Die Räumlichkeiten der Kindergruppe Freunde befinden sich in einem ehemaligen Ladengeschäft, das sich über das komplette Erdgeschoss des Hauses Egestorffstr. 15 erstreckt. Das Raumprogramm unterteilt sich wie folgt: in einen Flur mit Garderobenbereich und direktem Zugang zum Büro sowie der Küche mit Zugang zum Sanitärbereich, hier befindet sich eine Wickelmöglichkeit. Abgehend von der Küche gelangt man zum Gruppenraum, dahinter befindet sich der Bewegungsraum (mit mehreren Spielebenen in unterschiedlicher Höhe, Boulderwand und Hängeschaukel) daraus hat man Zugang zum Ruheraum (Sofa und Leseecke), im hinteren Bereich. 

Eingewöhnung

Für Kind und Eltern beginnt mit dem Eintritt in das Kinderhaus ein neuer Lebensabschnitt.
Das Kind wird nun bald mehrere Stunden von den Eltern getrennt sein und soll sich an einen anderen Tagesablauf, andere Räume und, was am wichtigsten ist, andere Bezugspersonen gewöhnen.
Für diesen Übergang benötigt es Zeit. Eltern sollten daher, je nach Alter des Kindes für die Eingewöhnung ca. 2-6 Wochen einplanen, in der das Arbeiten nur reduziert möglich sein wird, da anfangs eine verstärkte Präsenz in der Kita notwendig ist.
Die Trennungszeiten werden allmählich und behutsam gesteigert, damit das Kind die Möglichkeit erhält in seinem Tempo alles Neue zu erkunden und Vertrauen aufzubauen.
Es ist wichtig, dass das Kind anfangs immer von derselben Person begleitet wird. Sollte es aus beruflichen Gründen für die Eltern nicht möglich sein, die Eingewöhnung zu begleiten, so müssen sie eine Vertrauensperson für das Kind aus ihrem Umfeld bestimmen, die für sie diese Aufgabe übernimmt.
Trotz dieser sehr behutsamen Art der Trennungsvorbereitung kann es für das Kind eine stressige Zeit werden, die mit Tränen abläuft. Hier können Kuscheltiere oder liebgewonnene „Tröster“ mitgebracht werden.
Im Interesse aller ist dennoch das Ziel, die Eingewöhnungszeit so kurz wie möglich zu gestalten. Hilfreich ist hierfür eine Vertrauensbasis, die durch einen sehr intensiven Austausch zwischen päd. Fachkraft und Elternteil während der Eingewöhnung geschaffen wird.

Bildungsbereiche im pädagogischen Alltag

Kinder sind aktive Forscher. Sie sind ständig daran interessiert Neues zu erfahren und auszuprobieren. Das geschieht in alltäglichen Situationen (beim Essen, auf dem Spielplatz, beim Vorlesen etc.) und bei spezifischen Angeboten und Projekten. Sie werden in ihrer Neugierde unterstützt, indem ihre Fragen beantwortet werden und gemeinsam mit den Kindern Lösungsstrategien gesucht werden. Da die Erzieher*Innen auch sich selbst als Lernende betrachten, machen die Kinder die Erfahrung wie und woher Wissen erlangt werden kann (Bücher, Freunde, Familie, Fachleute, andere Medien, …)

Psychomotorik

Anhand der Analyse der Lebensbedingungen der Kinder zeigt sich, dass sie im Tagesablauf oft zu wenig Bewegungsmöglichkeiten haben.

Die Kindergruppe Freunde soll deshalb auch ein Ort der Bewegung sein. Durch das Schaffen vielfältiger Bewegungsanreize ergänzen wir die Inhalte um das so genannte psychomotorische Konzept (Zusammenspiel von psychischer Entwicklung und Entwicklung von Motorik und Bewegung).

Durch die verschiedenen Aktivitäten (Turnen, Morgensport, Spielgarten Mittagsruhe, Spielplatzbesuche) und Materialien (Matratzen, Bälle, Rutschen etc.) können sie verschiedene Bewegungsmöglichkeiten und -formen kennenlernen.
Die Kinder können ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen und sie werden in ihrer intellektuellen, kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung und Bildung gefördert.
Damit werden Fehlentwicklungen vorgebeugt es wird ein großer Beitrag zur körperlichen Gesundheit geleistet.
Das erreichen wir nicht nur allein durch die Nutzung des Bewegungsraumes, sondern auch durch die flexible Nutzung aller Räume.
Es gibt kein starres Raumkonzept.
Die einzelnen Funktionsbereiche können schnell aufgelöst werden, um Platz für „bewegte“ Kinder zu schaffen. 

Sozialerziehung

In nahezu allen Bereichen unserer Arbeit findet Sozialerziehung statt.
Dabei ist das Ziel ein gewaltfreier und rücksichtsvoller Umgang miteinander. In der Auseinandersetzung mit anderen Kindern und mit den Bezugspersonen lernen die Kinder eine soziale Beziehung und aufzubauen und zu gestalten.
Maßgebend hierfür ist die Nachahmung des vorgelebten Verhaltens der Betreuungspersonen und der anderen Kinder. Die Basis bilden hierfür Regeln für das Zusammenleben. Sie bieten Sicherheit und sollen als solche von allen anerkannt werden.
Regelverletzungen werden mit dem jeweiligen Kind besprochen und aufgeklärt, dabei achten wir darauf, uns in die Weltsicht des „Regelverletzers“ hinein zu versetzen.
Im Alltag dürfen die Kinder darüber hinaus erleben, was es heißt in einer Gemeinschaft zu leben, für andere zu sorgen oder umsorgt zu sein. Miteinander zu agieren und sich stark zu fühlen sowie eigene Bedürfnisse auch mal zurückzunehmen.

Ernährung

Um das Interesse der Kinder für eine gesunde Ernährung zu wecken, bindet das pädagogische Personal die Kinder auf unterschiedliche Weise ein. E s wird über bestimmte Lebensmittel und ihre Herkunft gesprochen. Wie und wann wächst eigentlich das Gemüse und Obst das wir auf dem Markt kaufen können? Woher stammen die unterschiedlichen Sorten.Solche und ähnliche Fragen werden auf kindgerechte Weise mit Hilfe von Büchern und Anschauungsmaterialien erläutert.

Die Kinder kaufen einmal in der Woche auf dem nahegelegenen Markt mit ein und helfen beim Aussuchen der Zutaten für die gemeinsam ausgewählten Mahlzeiten.
In regelmäßigen Abständen backen die Kinder Brot oder Kuchen gemeinsam.
In der Kindergruppe Freunde wird vegetarisch gekocht. Dabei wird auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder aufgrund z.B. religiöser oder gesundheitlicher Gründe eingegangen und eine Alternative angeboten. In der Kindergruppe wird ein zweites gemeinsames Frühstück eingenommen, welches von uns gemeinsam mit den Kindern am morgen vorbereitet wird. Mittagessen wird jeden Tag vor Ort frisch zubereitet und die Kinder werden je nach Altersstufe in die Vorbereitung integriert. Im Kindergespräch stellen die Fachkräfte eine Auswahl von Gerichten vor und die Kinder entscheiden mit, was sie in der Woche essen möchten.

Im Gruppenraum direkt neben der Küche nehmen die Kinder an großen Tischen gemeinsam die Mahlzeiten ein. Das gemeinsame genießen des Essens ist ein wichtiger Moment im Tagesablauf der Kinder.
Am Nachmittag, nach der Ruhephase bzw. dem Mittagsschlaf steht ein Nachmittagsimbiss bereit. Dieser besteht meist aus Obst und Rohkost sowie salzigen Knabbereien.

 

Soziale und kulturelle Umwelt

Zur sozialen und kulturellen Bildung gehört es, sich über eigene und familiäre kulturelle Zugehörigkeit bewusst zu werden. In der Kindergruppe Freunde spielen die Familien eine große Rolle. So machen die Kinder als Ausflug, nach Absprache mit den Eltern, Gruppenbesuche bei den Familien, wodurch sie Einblick in die Lebenswelten ihrer Freunde haben. Dabei nutzen sie öffentliche Verkehrsmittel oder gehen, wenn die Familie in der Nähe wohnt, zu Fuß, was ihre Orientierung im städtischen Raum fördert: Wo wohne ich und wie komme ich dahin?
Durch die Besuche in den Familien werden soziale und kulturelle Unterschiede hautnah erfahren. Hierbei lernen die Kinder Traditionen,Sprache und Zusammenleben anders kennen. Wie viele Geschwister gibt es? Hat das jeweilige Kind ein eigenes Zimmer oder teilen sich Geschwister ein Zimmer etc.
Innerhalb der Gruppe schaffen die Pädagog*innen eine offene Erzähl- und Gesprächsatmosphäre, in der die Kinder von zu Hause, vom Urlaub o.ä. erzählen und berichten können.
Des Weiteren unternimmt die Kindergruppe Freunde Ausflüge in kulturelle Einrichtungen wie Museen, Kindertheater und Bibliotheken. Einerseits werden durch die Besuche diverse Kulturtechniken kennengelernt, andererseits können die Kinder durch die Partizipation vor Ort ihre soziale und kulturelle Umwelt als durchschaubar und gestaltbar erleben.

Musikalische und künstlerische Bildung

Gemeinsames Singen und rhythmische Bewegungsspiele gehören zum Alltag in der Kindergruppe Freunde. Dabei können die Kinder musikalische Gestaltungsmöglichkeiten (laut-leise, schnell- langsam, hoch-tief) und Klangerzeugungsmöglichkeiten (Gitarre, Trommel, Stimme, Körper, Alltagsgegenstände) kennenlernen. Im Morgenkreis, vor dem Frühstück, ist Musik fest im Alltag der Kindergruppe verankert.

Kinder sollen die Freiheit spüren, sich kreativ entfalten zu können. Sie erleben sich dabei als bewusst handelndes Wesen. Der Umgang mit Farben ist ein intensives Wahrnehmungserlebnis und stark mit der kindlichen Gefühlswelt verknüpft. Auch im experimentellen Gestalten sehen wir ein wichtiges Instrument der Kreativitätsförderung. Da kreatives Handeln an kein Programm gebunden ist, verfügt jedes Kind selbst über die Zeit und den Raum um eigene Erfahrungen mit Materialien, Gefühlen und Mitmenschen zu sammeln.

Die PädagogInnen unterstützen das Kind darin, kreative Schritte zu wagen, neugierig die Welt zu erkunden, zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Dabei liegt der Wert in der Aktivität. Nicht das Produkt, das entsteht, ist das Ziel, sondern der kreative Prozess selbst. Als Materialien stehen den Kindern Stifte, Papier in verschiedenen Farben und Größen, Scheren, Kleber, Blätter, Steine, Fingermalfarben, Wasserfarben etc. zur Verfügung um zu malen, zu kleben oder zu basteln. Die „Kunstwerke“ der Kinder werden im Kinderhaus aufgehängt oder mit nach Hause genommen. 

Sprache

Sprache ist für uns Menschen der Schlüssel zur Welt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer zwischenmenschlichen Kommunikation und lässt uns an Bildung teilhaben. Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Kindern für sie einen Zugang zur Sprache zu finden. Es braucht dazu eine Umgebung, die zum Sprechen und zum Erzählen auffordert.

Daher erfolgt die Sprachförderung der Kinder ganzheitlich.
Das heißt, wir haben es nicht nur mit dem Hörer oder dem Sprecher zu tun, sondern immer mit dem ganzen Kind, mit allen seinen Sinnen, seinem Bewegungsdrang, seiner Neugier, seiner Liebe zu Rhythmus und Musik. Sprachförderung findet deshalb beim Singen, Turnen, Basteln, Spielen, Erkunden, Untersuchen ebenso statt, wie beim Betrachten von Bilderbüchern oder beim Gespräch mit dem einzelnen Kind sowie mit der gesamten Gruppe.

Aufgabeder Pädagog*innen ist es, zuzuhören, Kinder zum Sprechen (vor der Gruppe) zu ermuntern und Sprachvielfalt anzubieten. Zwei- oder Mehrsprachigkeit wird in der Kindergruppe Freunde als Bereicherung angesehen. Sie wird bewusst wahrgenommen und ihr wird Raum gegeben, der den Bedürfnissen sowie der Neugierde aller Kinder entgegenkommt.

Natur erleben

In der Kindergruppe Freunde haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten, sich mit der Natur auseinanderzusetzen. Parks und Wiesen liegen nah, so dass die Kinder zu jeder Zeit Veränderungen in der Natur erleben und verfolgen können, obwohl sie mitten in der Stadt leben. Sie haben bei ihren Erkundungen Raum für eigenes Erforschen und Entdecken.
Licht und Schatten, Kälte und Wärme, Steigung und Gefälle sind Grunderfahrungen, die die Kinder auf ihren Erkundungen machen.
Die Kinder lernen z. B. die Sonne zu genießen und dann auch wieder in den Schatten zu gehen. Sie lernen, warum der Regen und der Wind wichtig für die Natur sind. Im Herbst sammeln sie Blätter, Eicheln, Tannenzapfen und Bucheckern, um damit zu basteln. Im Winter erforschen sie Kälte, Eis und Schnee und genießen den Umgang mit diesem Teil der Natur. Waldtage im Frühling und Sommer, zum Lindener Berg oder in die Eilenriede, in den Deister, Schulbiologie-Zentrum vertiefen und verfestigen den Bezug zur Natur. Im Frühjahr/Sommer findet darüber hinaus eine Waldwoche im Deister für die Vorschüler*Innen statt.

In pädagogischen Prozessen innerhalb der Kindergruppe lernen die Kinder den Umgang mit Pflanzen (Blumen gießen, Blumenzwiebeln und Kräuter pflanzen, Kräuter und deren Einsatz kennenlernen). Durch Bücher, Lieder und Reime festigen die Kinder, ihre Kenntnisse zu den Themen Jahreszeiten, Wetter, Tag und Nacht, Tiere und Pflanzen.

Das Umweltbewusstsein der Kinder wird ebenfalls im Alltag gestärkt. So erlernen die Kinder Mülltrennung selbständig im Alltag.

Naturwissenschaftliches Lernen

Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen machen die Kinder sowohl im täglichen Kita Geschehen als auch in angeleiteten Experimenten. Sie erfahren beim Erleben der Elemente, der Jahreszeiten und z.B. beim Klettern die Naturgesetze.
Die Kinder werden darin unterstützt, sich als Teil der Umwelt zu sehen, Fragen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Beim Betrachten und Erleben von Natur, Umwelt, Raum und Zeit erlernen die Kinder dann unbewusst Ausdauer, Geduld und Konzentration.

Mathematisches Grundwissen

Das mathematische Verständnis für Zahlen, Größen, Gewichten, Formen und auch das räumliche Verständnis vermitteln wir für die Kinder verständlich im Alltagsgeschehen. Die Kinder lernen Zahlen (zählen / abzählen), ihr Alter, oben, unten, vorne, hinten etc. kennen. Sie erleben es, ein Grundverständnis für Ordnungsstrukturen und deren mathematische Umsetzung zu entwickeln, z.B. beim Tischdecken oder Turmbau. Es werden täglich anwesende Kinder gezählt, es wird über das Datum gesprochen, sie lernen Mengen beim Pizza backen kennen und erarbeiten dabei mathematische Vorstellungen.

Partizipation

Es ist unser Wunsch, die Kinder aktiv am Alltagsgeschehen des Kinderhauses mitwirken und damit über ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen bestimmen zu lassen.
Das erreichen wir, durch die Art, wie wir das Kind betreuen, mit dem Kind sprechen, es pflegen und eine Umgebung anbieten, in der es sich auf dem Weg zur Selbstständigkeit als freies autonomes Wesen begreifen lernt.

Die Basis für eine gelingende Partizipation, gerade bei den jüngeren Kindern, sind eine sichere Bindung und eine funktionierende Beziehung zwischen dem Erwachsenen und dem Kind.
Diese ist geprägt von liebevoller Zuwendung und Verlässlichkeit bei der Beziehungsgestaltung aber auch von Vertrauen und Ermutigung.

Hierdurch legen wir die Grundsteine für das kompetente Handeln in sozialen Kontexten und bei der Entwicklung zu einer entscheidungsfreudigen, verantwortlichen sowie auch resilienten Persönlichkeit.

Dabei unterscheiden wir folgende 3 Bereiche: Wo können die Kinder in der Kindergruppe

  • selbst bestimmen

  • mitbestimmen

  • mithandeln

Als Fachkräfte leisten wir durch folgendes Verhalten unseren Beitrag, damit Partizipation gelingt:

  • das Antwortverhalten des Erwachsenen hat Einfluss auf das Entwicklungspotenzial beim Kind

  • Die Kinder werden bewusst darin unterstützt, eigene Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und sie Erwachsenen mitzuteilen, welche dementsprechend versuchen, helfend zur Seite zu stehen.

  • Der Weg auf dem wir die Kinder begleiten ist ergebnisoffen. Die Lösung liegt (oft) nicht weit vom machbaren entfernt

Partizipationsprozesse können nur schrittweise gelingen. Es ist ein sensibler Bereich, wo wir Fachkräfte regelmäßig überprüfen, ob wir in den unterschiedlichen Situationen, den Kindern hilfreich sind, sie eher überfordern oder sie vielleicht übergangen haben.

Zusammenarbeit mit Eltern

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet die Kindertagesstätten, mit den Eltern der Kinder
zusammenzuarbeiten und sie an allen wesentlichen Angelegenheiten der Tageseinrichtung zu
beteiligen (§ 22, Abs. 3 SGB VIII).
Eltern und Erzieher*innen sind Partner*innen bei der Erziehung der Kinder.
Sie unterstützen und ergänzen sich.

In der Kindergruppe nehmen die Eltern unterschiedliche Rollen ein. Zum einen sind sie Eltern, die
ihre Kinder in unsere Obhut geben und sie gut betreut wissen. Zum anderen sind sie Mitglieder in
unserem Verein, deren Hilfe und Engagement in der Kindergruppe gefordert ist.
Mindestens ein Elternteil pro Kind ist daher Mitglied in unserem Verein. Daraus ergeben sich viele
Möglichkeiten der Einflussnahme und Mitgestaltung in der Einrichtung.

Das Elternhaus und die Familie legen die Grundlagen für die Entwicklung des Kindes.
In Anerkennung der elterlichen Erziehungskompetenz, verpflichten wir uns alle zum Wohle des
Kindes zusammen zu arbeiten. Eine wesentliche Grundlage für das Gelingen der Zusammenarbeit
von Eltern und Fachkräften ist ein Vertrauensverhältnis und ein offenes Miteinander.
In der Praxis zeigt sich die Zusammenarbeit wie folgt:

 

  • Tür- und Angel-Gespräche

  • Elterngespräche

  • Elternabende

  • Hospitationen

  • Mitgestaltung von Festen und Feiern

  • Zusammenarbeit mit Institutionen im Stadtteil

  • Kinderhaus-Führungen bzw. Infoveranstaltungen

  • Enge Zusammenarbeit von Vorstand und Fachpersonal

 

Dabei ist das pädagogische Personal im stetigen Austausch mit den Eltern. Es finden in
regelmäßigen Abständen und nach Bedarf Elterngespräche mit den Pädagog*innen statt. Bei
diesen Gesprächen liegt der Fokus auf der Entwicklung und dem Befinden des jeweiligen Kindes
und auf dem erweiterten Blick auf die Gruppe und die Rolle des jeweiligen Kindes innerhalb
dieser Gruppe.


Zur Kommunikation der Angebote im jeweiligen Monat erstellt die “Leitung einen Monatsplan.
Dieser Aushang informiert über die anstehenden Termine, Ausflüge, Geburtstage u.Ä. 

Eltern sind miteinander im Austausch

Der Austausch unter den Eltern findet jeden 1. Dienstag im zweimonatigen Rhythmus in der Zeit von 18.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr statt.

Die Gesprächsrunde wird vom jeweiligen Vorstand moderiert. Die Themen werden von den Eltern gesammelt. Anliegen vom pädagogischen Personal kommen über den Vorstand auf die Tagesordnung. An diesen Abenden wird sich unter anderem über die Aufgaben und die Herausforderungen der Eltern in der Elternschaft ausgetauscht. Diesbezüglich werden Entscheidungen gefällt und eventuelle Projekte und Probleme besprochen. 

 

Beobachtung und Dokumentation

Um den Entwicklungsstand jedes Kindes zu erfassen, nutzen wir verschiedene Methoden der Beobachtung. Dabei ist es uns wichtig, jedem Kind in seinem eigenen Tempo zu begegnen und gerecht zu werden. Es wird immer ein Entwicklungsschritt nach dem anderen gemacht – und was, wie und in welcher Reihenfolge, geht allein vom Kind aus. Die professionelle und fachliche Analyse der Beobachtungen bestimmt dasweitere Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Die Entwicklung jedes Kindes wird von Beginn an dokumentiert. Dazu wird für jedes einzelne Kind ein Portfolio Ordner angelegt.Der Dokumentation liegt ein durchweg positiver Blick auf das Kind zu Grunde. Auf der Basis dieser Dokumentation führt das Fachpersonal in der Regel zweimal im Jahr ein ausführliches Entwicklungsgespräch mit den Eltern durch. 

 

Zusammenarbeit mit externen Fachkräften

Für das Durchführen und Vertiefen von Projekten ist manchmal auch die Hilfe von externen Menschen nötig.
Hier sind z.b. Experten gefordert, die ihre Sachlichkeit im Zusammenspiel mit den Kindern einbringen wie z.B. Künstler, Musiker, Handwerker etc. Aber auch Eltern und Verwandte bringen häufig hohe Qualifikationen mit, die wir für unsere inhaltliche Arbeit nutzen können.

Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

Der Kindergruppe Freunde e.V. tritt der Beitrittserklärung, zur Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages nach § 8a SGB VIII sowie zur Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig vorbestrafter Personen nach § 72 a SGB VIII, zwischen der Region Hannover, der Landeshauptstadt Hannover und anderen bei.

Dies wird durch die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nach § 30 Abs. 5 und § 30a Abs. 1 des Bundeszentralregistergesetzes bei allen festen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und Eltern (Elterndienst) sichergestellt. Diese erweiterten Führungszeugnisse werden in regelmäßigen Abständen, spätestens nach fünf Jahren, erneut angefordert und überprüft.

Das pädagogische Personal und die Eltern verpflichten sich bei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung die nötige Hilfe einzuleiten ( gemäß § 8a SGB VIII).
Natürlich geschieht dies in enger Zusammenarbeit mit den Personensorgeberechtigten des betroffenen Kindes. Durch die Kooperation mit den zuständigen Behörden der Stadt Hannover, sowie einer vertrauensvollen Gesprächskultur wird auch in einer solchen Situation versucht, eine gemeinsame und für das betroffene Kind sichere Lösung zu finden.
Der § 8a/8b SGB VIII „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ wird mit den Eltern und den Erzieher*innen gemeinsam besprochen und eine Umsetzung diskutiert. Vernetzung mit anderen Institutionen.
Nach dem Skitag besteht für die Tageseinrichtungen der Auftrag zur Zusammenarbeit mit der Grundschule (§ 3 Absatz 5).
Die Kindergruppe Freunde nimmt am Projekt „Brückenjahr“ der Lindener Markt Grundschule teil. Durch Aktionen wie Schulbesuche mit den angehenden Schulkindern soll den Kindern der Übergang von der Kindergruppe in die Grundschule erleichtert werden.

In der Kindergruppe haben Praktikant*innen aus allgemeinbildenden Schulen und auch von Fachschulen für Sozialpädagogik die Möglichkeit, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Auch hier ist eine gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Schulen wichtig.

Weitere Grundlagen unserer Arbeit

1.Das niedersächsische Kindertagesstättengesetz (KitaG §2) konkretisiert die Aufgaben:
Tageseinrichtungen sollen insbesondere die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken, sie in sozial
verantwortliches Handeln einführen, ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine
eigenständige Lebensbewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes
fördern, die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und Fantasie fördern, den natürlichen Wissensdrang und
die Freude am Lernen pflegen, die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen erzieherisch
fördern und den Umgang von behinderten und nicht behinderten Kindern sowie Kindern
unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander zu fördern.

Die Tageseinrichtungen arbeiten mit den Familien der betreuten Kinder zusammen, um die
Erziehung und Förderung der Kinder in der Familie zu ergänzen und zu unterstützen.
Dabei ist auf die besondere soziale, religiöse und kulturelle Prägung der Familien der betreuten
Kinder Rücksicht zu nehmen.

Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages sind die Tageseinrichtungen so zu gestalten,
das sie als anregender Lebensraum dem Bedürfnis der Kinder nach Begegnung mit anderen
Kindern, Eigentätigkeit im Spiel, Bewegung, Ruhe, Geborgenheit, neuen Erfahrungen und
Erweiterung der eigenen Möglichkeiten gerecht werden können.

2. Kinder-und Jugendhilfegesetz
Das Kinder-und Jugendhilfegesetz (KJHG) bildet in seinem dritten Abschnitt im §22 die Grundsätze
der Förderung in Kindertageseinrichtungen, es sind die gesetzliche Vorgaben für unsere Arbeit.
Als wesentlich sind hier zu nennen: Tageseinrichtungen für Kinder sollen…

  • die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
    Persönlichkeit fördern

  • die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen

  • den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander

    vereinbaren zu können
    Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf
    die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die
    Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein.

    3. Die UN-Kinderrechtskonvention
    Die Kinderrechtskonvention-offiziell das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (Convention
    on the Rights of the Child, CRC- ist das wichtigste internationale Menschenrechtsinstrumentarium
    für Kinder. Sie gehört zu den neun internationalen Menschenrechtsverträgen. Kinderrechte sind
    Menschenrechte.Mit dem Übereinkommen über die Rechte des Kindes haben die vereinten
    Nationen die in verschiedenen Abkommen aufgeführten Einzelregelungen zum Schutz der Kinder
    in einer allgemeinen Erklärung zusammengefasst und den gebührenden, wichtigen Rahmen
    gegeben.
    Das Abkommen wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der vereinten
    Nationen verabschiedet und ist am 2. September 1990 in Kraft getreten.
    Das Übereinkommen vom 20. November 1989 über die Rechte des Kindes, verankert erstmals in

der Geschichte des Völkerrechts die Rechte des Kindes umfassend in einem internationalen
Vertragswerk mit weltweitem Geltungsanspruch.
Ziel der UN-Kinderrechtskonvention ist es, in 54 Artikeln die Lage der Kinder in aller Welt zu
verbessern, indem sie Maßstäbe mit universellem Geltungsanspruch setzt und zum Schutz der
Kinder die wichtigsten Menschenrechte garantiert.

SO HAT JEDES KIND:
das Recht auf freie Meinungsäußerung
einen Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
ein Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit
ein Recht auf Bildung sowie
ein Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel

Weiter sollen alle Kinder vor Gewalt geschützt werden, nicht nur im Sinne körperlicher Gewalt,
sondern auch seelischer Gewalt, Ausbeutung, Verwahrlosung, Vernachlässigung und sexuellen
Missbrauchs. 

 

Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung

Es finden regelmäßige Teamsitzungen statt, um unsere pädagogische Arbeit zu planen und differenziert und zielorientiert in die Praxis umzusetzen.
Zusätzlich haben die MitarbeiterInnen Vorbereitungszeiten, in denen sie ihre Gruppensituation analysieren, reflektieren und die Arbeit an und mit dem Kind gezielt vorbereiten.

Um der Arbeit und den Anforderungen der Kinder und Eltern gerecht zu werden, nehmen die MitarbeiterInnen an Fortbildungen teil.
Der Vorstand unterstützt das pädagogische Personal durch regelmäßigen Austausch. Zudem wird darauf geachtet das die Fachkräfte mindestens drei Tage Fortbildung pro Jahr in Anspruch nehmen. Studientage und Bildungsurlaub sind weitere gewünschte Optionen.

Das pädagogische Konzept wird kontinuierlich weiterentwickelt und fortgeschrieben, es soll ein lebendiges Konzept entstehen 

 

Finanzierung

Der Träger der Kindergruppe Freunde e.V. ist eine anerkannte Kleine Kindertagesstätte in Hannover. Grundsätzlich basiert die Finanzierung des Kinderhauses auf 3 Säulen:

● der Landesfinanzhilfe
● der kommunalen Förderung der Landeshauptstadt Hannover bestehend aus einer Sockelförderung sowie einem Mietkostenzuschuss

● der Elternbeiträge und der ausfallenden Elternbeiträgen der LHH

Inhaltsverzeichnis